Unternehmen Hamburg. Eine Geschichte der neoliberalen Stadt

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden die gesellschaftlichen Umbrüche in Hamburg in der Zeit von 1960 bis 2008 untersucht. Im Mittelpunkt stehen der Wandel der Arbeitswelt und die Veränderungen des städtischen Raumes – von der Deindustrialisierung bis hin zur Kreativwirtschaft, von den Trabantenstädten und der Suburbanisierung bis hin zur Gentrifizierung der innenstadtnahen Altbauviertel.

Der Strukturbruch wird dabei ausgehend von zwei aufeinander aufbauenden Hypothesen analysiert: Erstens wurde der Wandel der Arbeitswelt in Hamburg seit den 1970er Jahren durch den Übergang von einer fordistisch geprägten industriellen Produktion hin zur Dienstleistung bestimmt. Während mit der Containerisierung und dem Werftensterben die Zahl der Beschäftigten im Hafen massiv sank, rückten neue Branchen wie die Kreativwirtschaft in das Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung. Zweitens gab es enge Wechselwirkungen zwischen dem Wandel der Arbeitswelt und den Veränderungen des städtischen Raumes. Dem Bruch zwischen industrieller Produktion und Dienstleistung entspricht der zwischen moderner und postmoderner Architektur und Stadtplanung. Um die Vielschichtigkeit dieser Umbrüche zu fassen, werden mit dem Hafen, der City, den Trabantenstädten und Einfamilienhausgebieten sowie den innenstadtnahen Altbaugebieten verschiedene städtische Räume und die damit verbundenen Arbeitswelten in den Blick genommen.