Mit den Mitteln des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises der DFG werden seit Herbst 2013 zwei Leibniz-Forschungsgruppen aufgebaut. Sie sind Teil der laufenden Forschungsarbeiten des Forschungszentrums Europa: „Strukturen langer Dauer und Gegenwartsprobleme“:
a) Forschungen zur Zeitgeschichte „Nach dem Boom“. Seit September 2013 setzt eine Leibniz-Forschungsgruppe das gemeinsame Verbundprojekt gleichen Namens des Seminars für Zeitgeschichte der Universität Tübingen und des Fachbereichs Neuere und Neueste Geschichte der Universität Trier fort. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die Umbrüche in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur Westeuropas in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Zurzeit umfasst dieser Verbund 13 Forschungsprojekte, darunter Promotions- und Habilitationsprojekte, sowie assoziierte Projekte.
b) Forschungen zur Geschichte der modernen Geschichtswissenschaft. Die zweite Leibniz-Forschungsgruppe „Vergleichende Zeitgeschichte der modernen Geschichtswissenschaften“ beschäftigt sich mit dem Wandel der strukturellen Rahmenbedingungen und den intellektuellen Trends der Geschichtswissenschaft seit den 1960er Jahren in globalgeschichtlicher Perspektive. Dabei stehen folgende Themen im Mittelpunkt: die Expansion der Bildungssysteme und die Auswirkungen auf die Geschichtswissenschaften, weltweite Demokratisierungsprozesse und ihre Effekte für die Geschichtsforschung, intellektuelle Antworten der Geschichtswissenschaft auf Globalisierung und Postkolonialismus. Im März 2014 startete das erste Projekt der Forschergruppe zur Digitalisierung des „Atlas of Modern European Historiography“.